Feste im Buddhismus in Berlin

Zum Vesak-Fest am Vollmondtag des 4. buddhistischen Monats werden in vielen buddhistischen Tempeln Buddhafiguren in Gestalt eines Kindes mit Wasser übergossen. Der Anlass sind die Geburt des Erhabenen, dessen Erleuchtung und sein Eingehen ins Nirvana. Es ist das einzige Fest, das alle buddhistischen Richtungen feiern-sei es mit Drachentänzen, Rezitationen oder Spenden.

Zudem werden in allen buddhistischen Ländern regionale Feste mit buddhistischen Zeremonien begangen, wie beispielsweise das Neujahrsfest. Ob in Vietnam, Tibet, Sri Lanka, Thailand oder China – den Jahresbeginn zelebrieren die Gläubigen mit Rezitationen, Geldspenden und Opfergaben für Buddha. Die buddhistische Zeitrechnung beginnt 543 v. Chr. , dem vermutlichen Todesjahr Buddhas und wird vor allem im südlichen Buddhismus in Thailand, Laos, Myanmar und Kambodscha verwendet. Hier beginnt das Neue Jahr am 13. April, 2025 entspricht dem buddhistischen Jahr 2568.

Buddhistische Feiertage in Berlin im Jahreslauf

Losar – Neujahr im Tibetischen Tempel Tendar Chöling in Berlin-Charlottenburg

Februar 2019
Jedes Jahr zum 1. Tag des tibetischen Kalenders (zwischen Dezember und Februar) feiern die Tibeter weltweit Losar, das Tibetische Neujahrsfest. So ist am 5. Februar 2019 der Beginn des Jahres 2146, das im Zeichen des Schweines und im Element Erde steht, also das „Jahr des Erdschweins“.

Auch im tibetisch-buddhistischen Tempel Tendar Chöling in Berlin Charlottenburg, welcher der Tradition der tibetisch-buddhistischen Schule der Gelugpa folgt, haben sich heute viele Gäste versammelt. An den Wänden des Tempelraumes hängen zahlreiche Thangkas, das sind bunte seidene Rollbilder mit Darstellungen tibetischer Götter und Boddhisattvas. Auf einem altarähnlichen Podest thronen verschiedene Buddhastatuen, darunter Shakyamuni, der Buddha der Gegenwart sowie Tsongkhapa, der Begründer der Gelugpa-Schule. Neben einer Reihe von 21 silbernen Schalen, die randvoll mit Wasser gefüllt sind, befinden sich Blumensträuße, Kerzen und Obstteller. Auf einem blumengeschmückten Stoffberg wurde anlässlich des Festes das Bild des Dalai Lama errichtet.

Neben überwiegend deutschen Mitgliedern und Freunden des Tempelvereins beteiligen sich heute auch Buddhistinnen und Buddhisten, deren Familien aus Tibet stammen, an der Festgestaltung. Die tibetischen Frauen tragen ihre traditionellen Chupas, d.s. lange seidene Wickelkleider mit buntgestreiften Wollschürzen, die Männer Kurtas, knielange bestickte Oberhemden aus Seide.

Zu Beginn des Festabends werden Lamrimtexte (Lamrim, tibet., lam:, „Pfad“, rim: „Stufen“) aus einem grünen Heft rezitiert. Sie bezeichnen im tibetischen Buddhismus eine Zusammenstellung von Anleitungen, die den stufenweisen Weg zur Erleuchtung darstellen. Gemeinsam im Chor sprechen die Anwesenden dann das Langlebensgebet für den 14. Dalai Lama, geführt durch den im Tempel residierenden tibetischen Mönch Geshe Rigzin Gyaltsen. Nach einem weiteren Lobgesang tibetischer Männer begeben sich zum reich gedeckten Buffet, dass neben vielen verschiedenen selbstgemachten Speisen vor allem auch traditionell tibetische Gerichte, wie Momos- gefüllte Teigtaschen, Gemüsereis und Tsampa- süßes Gerstengebäck enthält. Bei einem Chang, dem tibetischen Gerstenwein wünschen sich die Gäste gegenseitig „Losar Tashi Delek“-„Alles Gute zum Neuen Jahr!“


FAQ Buddhismus

Was ist das größte und beliebteste buddhistische Fest?

Das wichtigste Fest im Buddhismus ist das Vesakfest, bei welchem die Geburt, die Erleuchtung und das Eingehen Buddhas ins Nirvana gefeiert werden. Unter den vielfältigen regionalen Traditionen ist ein sehr beliebtes und weitverbreitets Ritual das Übergießen des Buddhakindes mit Wasser.

Gibt es im Buddhismus einen heiligen Tag?

Einen wöchentlichen heiligen Tag gibt es nicht im Buddhismus. Von besonderer glücksverheißender Bedeutung sind aber sich wiederholende Anlässe, wie Neumond oder Vollmond. An diesen Tagen besuchen zahlreiche Menschen den Tempel.

Haben Buddhisten eine Fastenzeit?

Für Buddhisten gibt es zwar keine fest definierte Fastenzeit. Aber zu bestimmten Anlässen oder bei bestimmten Anliegen wird individuell gefastet.