Feste der Religionen in Berlin | Feiertage Vorträge

Feste der Religionen in Berlin | Vortrag
Feiertage im Judentum, Islam, Christentum, Hinduismus und Buddhismus

In meinen Vorträgen „Feste der Religionen“ lade ich Sie ein, mehr über die Festtagsbräuche anderer Religionen und Kulturen zu erfahren. Haben Sie schon einmal das muslimische Fastenbrechen erlebt? Kennen Sie die Glücksrituale des vietnamesischen Neujahrsfestes? Oder wissen Sie, warum Hindus zum indischen Lichterfest Diwali zahlreiche Lämpchen anzünden?

Feiern von Ramadan bis Diwali

Wir tauchen ein in die faszinierende Welt der Feiertage im Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus. Sie lernen Geschichten und Bräuche kennen und erhalten wertvolle Tipps für passende Glückwünsche. Um das Erlebnis abzurunden, dürfen Sie sich auf kleine kulinarische Kostproben freuen, die die jeweiligen Feste lebendig werden lassen. An gesonderten Terminen besteht zudem die Möglichkeit, zeitlich passende Feste in Berlin zu erleben.

Vortrag Judentum | Laubhüttenfest in Berlin Charlottenburg
Judentum | Laubhüttenfest der Chabad-Gemeinde in Charlottenburg
Hinduismus Feiertage | Vortrag
Hinduismus | Zerschlagen von Kokosnüssen auf einer Prozession für den Hindugott Murugan in Britz
Islam Feiertage Vortrag | Berlin
Islam | Pakistanische Frauen beim gemeinsamen Essen zum Geburtstag des Propheten Muhammad in Wedding
Feiertage der Religionen Buddhismus Berlin Tempel Heinersdorf
Almosengang beim Songran-Fest im thailändisch-buddhistischen Tempel in Heinersdorf
Christentum Feiertage Vortrag | Osterfest in Berlin Steglitz
Christentum | Griechische Gemeinde feiert das griechische Osterfest in Steglitz

Zielgruppen

Für alle und privat

Für Institutionen & Hochschulen

Für VHS

🡇 Für alle Zielgruppen 🡇

Vorträge | Einführung in die Feste der Weltreligionen

  • Feiern in Vielfalt- Zur Wertschätzung verschiedener religiöser Feste in Deutschland
  • Neujahr feiern das ganze Jahr: Der Jahresbeginn in verschiedenen Kulturen
  • Feiern im Islam: Hintergründe und Traditionen von Ramadan bis zum Opferfest
  • Feiern im Christentum: Oster- und Weihnachtsbräuche verschiedener Länder
  • Feiern im Judentum: Zeremonien und Geschichten von Yom Kippur bis Chanukka
  • Feiern im Hinduismus: Rituale und Mythen von Holi bis Diwali
  • Feiern im Buddhismus: Wasser für das Buddhakind–Buddhistische Festzeremonien

🡇 Für Hochschulen 🡇

Vorträge | Feste in der Diaspora

• Präsenz und Transformation von Ritualen jüdischer, muslimischer, hinduistischer und buddhistischer Feste in einem andersreligiösen Umfeld
• Ein Kreuz zwischen persischen Neujahrssymbolen: Iranische Christen feiern Nowruz in Deutschland
• Jahreszeitlicher Anlass von Festen und dessen Verschiebung in einem anderskulturellen Umfeld am Beispiel des indischen Reiserntefestes in Berlin

Auch in Kombination mit Führungen

Es ist möglich, die Vorträge mit Besuchen zeitlich passender Feste in Berlin zu vereinbaren (siehe Kosten).

Kosten

Die Preise für ein Seminar oder einen Vortrag richten sich nach Inhalt und Umfang der Veranstaltung. Eine ungefähre Richtlinie sehen Sie hier:

  • 90 min. 200 €
  • 90 min. + Führung (Besuch eines Festes): 400 €
  • 150 min. – 180 min: 400 €
  • 150min. – 180 min + Führung (Besuch eines Festes): 600 €

Feste der Religionen im Jahreslauf in Berlin

Laubhüttenfest in der Chabad Lubawitsch-Gemeinde

Laubhüttenfest in Berlin
Jüdische Gemeinde Chabad Lubawitsch feiert das Laubhüttenfest in der Münsterschen Straße in Berlin, 13. Oktober 2022

„Ein Fest der Hütten sollst du für dich sieben Tage lang machen, wenn Du erntest von Deiner Tenne und von Deiner Kelter……Denn es hat Dich der Ewige, dein Gott in allen deinen Erträgen und in all dem Werk deiner Hand gesegnet-nun kannst du auch fröhlich sein.“ (Dtn 16,13-15) So lautet die Überlieferung der Tora. Nach dem jüdischen Kalender wird vom 15.-22. Tischri (Okt./Nov.), im ersten Monat des neuen jüdischen Jahres, Sukkot, das Laubhüttenfest gefeiert. Es wurde ursprünglich als ein Erntefest begangen, in dessen Mittelpunkt die Dankbarkeit für die Früchte des Landes stand. Zur Erinnerung daran bauen jüdische Familien bis heute für sich oder gemeinsam mit den Nachbarn eine Sukka, eine Laubhütte, die aus Holz, Stoffen und Zeltplanen besteht und meist in Gärten oder auf Balkonen errichtet wird. Das Innere wird mit Blumen, Blättern und Tannenzweigen geschmückt. Hier trifft man sich sieben Tage lang und isst und trinkt, singt und liest aus den heiligen Schriften.
Auch in Berlin wird in allen jüdischen Gemeinden das Laubhüttenfest begangen, wie z.B. in der Chabad Lubawitsch Gemeinde in der Münsterschen Straße. Da schmückt in diesem Jahr vom 9.-16. Oktober 2022 ein großer, mit Zweigen dekorierter Holzpavillon den Hof der Synagoge. Jeden Nachmittag treffen sich hier jüdische Gemeindeglieder, sie stammen aus der Ukraine, Russland, Israel, Spanien und den USA. Auch heute haben sich an den Tischen zahlreiche Gäste versammelt, es ­gibt Humus, Falafel, Kuchen Kaffee und kalte Getränke. Dann tritt eine Musikgruppe auf und es erklingen festliche Lieder in englischer, hebräischer, deutscher und jiddischer Sprache. Während die Gäste klatschen, fassen sich einige vorbeilaufende Männer in schwarzen Anzügen, Hüten und langen Bärten spontan an den Händen und tanzen im Kreis. Kinder kommen angerannt und tanzen mit. Wer möchte, kann sich zum Eingang begeben und den Lulav schütteln. Das ist das wichtigste Ritual von Sukkot. Dazu reicht ein Rabbiner einem Mann einen Strauß (Lulav), der aus einem Weidenzweig, einen Myrtenzweig, einem Palmwedel und einer Zitronenfrucht (Etrog) besteht, welcher denselben in 6 Richtungen schüttelt: nach oben und nach unten, nach hinten und nach vorn, nach rechts und nach links. Mit einem Segensspruch des Rabbiners erhofft man sich davon Glück und Segen. Für weibliche Personen übernimmt das die Frau des Rabbiners. Chag Sukkot Sameach! Ein Fröhliches Sukkot-Fest!

Meskelfest in der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche im September

Feste der Religionen in Berlin | Christentum Meskelfest
Meskelfest am 24.09.2022 in Berlin-Lankwitz

Jedes Jahr am 27. September kommen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba tausende vom Menschen zusammen, um das Meskelfest zum Gedenken an die Kreuzauffindung Jesu zu feiern. Es gilt als eines der größten Feste Afrikas. Auch die äthiopischen Diasporagemeinden in Deutschland begehen dieses Fest
So wurde im Garten der Äthiopisch-Orthodoxen Tewahedo- Kirche in Berlin Lankwitz eine Pyramide aus Hölzern und Grasbüscheln errichtet, eingehüllt in ein lilafarbenes Samttuch und geschmückt mit Gräsern und Blumen. Am Nachmittag haben sich zahlreiche Frauen in weißen Baumwollkleidern und Männer in bunten Gewändern auf Bänken versammelt und lauschen den Predigten und Ansagen königlich gekleideter Priester und Diakone. Als die Pyramide angezündet wird, laufen Kinder aufgeregt umher und einige Frauen und Männer stehen auf und beginnen zu trommeln und zu singen. Die Flammen schlagen immer höher, während sich die singenden Frauen und Männer zum Rhythmus der Trommel tanzend um das Feuer bewegen. Die brennende Pyramide soll an folgende Legende erinnern: Einst hatte die griechische Kaiserin Helena einen Traum, in dem ihr offenbart wurde, wo das Kreuz von Jesus liegt. Daraufhin reiste sie nach Jerusalem und zündete zusammen mit Weihrauch ein Feuer an. Als der Rauch aufstieg und seinen Weg nahm, folgte sie diesem und kam zu der Stelle, an dem das Kreuz lag.
Während das Feuer allmählich kleiner wird, teilen einige Frauen das Meskel-Essen aus, auch dieses erinnert an die Kreuzauffindung und besteht aus dem gesäuerten Brot Injera, Grünkohl, genannt Kitfo, roh serviertem Rinderhackfleisch mit dem Namen Libs, Tibis, gekochten Rinderfleischwürfeln und Ayib, einem speziellen Frischkäse. Am Ende gehen einige Kinder zur Feuerstelle und lassen sich von einem Diakon ein Aschekreuz auf die Stirn malen. Das soll Glück und Segen bringen.

In der pakistanischen Moschee Minhaj ul-Quran

Islam | Milad an-Nabi im Wedding Fest
Pakistanische Frauen beim gemeinsamen Essen zum Geburtstag des Propheten Muhammad in Wedding

In einer pakistanischen Moschee in der Müllerstraße 47 feiert am 15. Oktober 2022 der Frauenverein der Gemeinde den Geburtstag des Propheten Muhammad. Zahlreiche Gäste werden erwartet, darunter die Frau des pakistanischen Botschafters. Einige Frauen haben schon auf dem Boden, der mit orientalischen Gebetsteppichen ausgelegt ist, Platz genommen. Andere laufen emsig durch die Moscheehalle, dekorieren den Raum, verteilen Süßigkeiten oder machen Fotos. Dazwischen springen zahlreiche Kinder herum, kleine Mädchen mit bunten glitzernden Gewändern, Jungen in indischen Anzügen. Am Eingang steht die Präsidentin der Gemeinde und überreicht jeder Person, die eintritt, eine Gebetskette. Der Raum füllt sich zusehends, und Frauen unterschiedlichen Alters und gekleidet in einen farbigen Salwar Kamiz, die nordindische Bekleidung eines langen Oberteils und einer Hose. Über den Kopf haben sie einen dünnen Schal geworfen. Ein etwa 15 jähriges Mädchen erklärt mir: „Wir feiern die Geburt unseres Propheten so wie Christen Weihnachten feiern.“ Auf einem podium-ähnlichen Platz, der mit Blumen und Lichterketten geschmückt ist, sitzen drei weißgekleidete Vorbeterinnen und beginnen, ein melodiöses Gebet zu rezitieren. Manche Frauen stimmen mit ein und wiegen sich dabei hin und her. Nach einer Ansprache in Urdu setzen die Frauen zu weiteren Gesängen an, bis der ganze Raum von Klängen erfüllt ist, die an indische Bhajans im Hindutempel, aber auch an Sufi-Gesänge erinnern. Es handelt sich dabei um sogenannte Na’ats, Segens-Verse für den Propheten Mohammed. Nach einer Ansprache der Frau des pakistanischen Botschafters erfolgt der heiligste Moment des Nachmittags: Kinder und Frauen drängen sich um einen Tisch mit einer riesigen Torte, die mit einem Segensspruch für den Propheten dekoriert ist. Zu dem feierlichen Gesang „Sali Allah“ setzen vier Frauen das Messer an und schneiden die Torte in viele kleine Stücke. Plastik-Tischdecken werden auf dem Boden ausgerollt, und die Besucherinnen nehmen in langen Reihen Platz, wo sie eine Schüssel mit Essen erhalten: scharf gewürzte Fleischsoße mit Kartoffeln, als Nachtisch Grießpudding und bunten süßen Reis. Als krönenden Abschluss holt sich jeder ein Stück von der geheiligten Torte des Propheten.

Das Fest der 9 Nächte für die Göttin Durga im Sri Ganesha Tempel Berlin

Es ist Freitagabend, und in den Ganesha-Hindutempel in der Hasenheide strömen Hunderte von Menschen, um das farbenfrohe Fest der Durga-Puja zu feiern. Bei diesem Fest, auch bekannt als Navaratri – das Fest der neun Nächte, wird im indischen Monat Ashwin (September/Oktober) die mächtige Göttin Durga in aller Welt verehrt. Besonders in Bengalen und vor allem in Kalkutta hat die Durga-Puja eine immense Bedeutung. Hier wird die Göttin als populärste Gottheit gefeiert, und an fast jeder Ecke finden sich kunstvoll gestaltete Pandal – Pavillons, die überlebensgroße Statuen aus Lehm beherbergen. Am zehnten Tag, dem Vijaya Dashami, werden diese Statuen feierlich ins Wasser getragen und im Fluss versenkt – ein bewegender Abschied von der Göttin, der das Ende des Festes markiert.
Zu dem Fest erzählen sich Hindus folgende Geschichte: Ein Dämon, namens Mahishashura“ hatte die Weltherrschaft errungen und die Götter aus dem Himmel vertrieben. Zornig darüber wandten sich diese an Shiva, Brahma und Vishnu, um deren Hilfe einzuholen. Aus dem gemeinsamen Zorn aller Götter formierte sich eine weibliche Gestalt und es entstand die Göttin Durga. Die Götter übermittelten ihr einen Teil ihrer Kraft, und auf einem Löwen reitend verwandelte sich Durga in Devi Chandika. In dieser grausamen Form enthauptete sie den Dämon, gab den Göttern ihre Macht im Himmel zurück und rettete damit die Welt. Seitdem kommt sie jedes Jahr im Herbst mit ihren Kindern Ganesha, Lakhmi, Saraswati und Kartikeya vom Berg Kailash herab, um ihr Elternhaus in Bengalen zu besuchen.
Auch in Berlin erfreut sich das Fest jedes Jahr im Herbst großer Beliebtheit, denn der bengalische Verein Sarbojonin Durgotshob organisiert die Feierlichkeiten im Sri Ganesha Hindu Tempel. Zu diesem Anlass wird auf einem Podest die Statue der Göttin platziert, an welcher einige bengalische Frauen des Vereins die täglichen Rituale zelebrieren, wie z.B. das rituelle Einhauchen von Leben in die Statue oder das Opfern von Speisen. An 10 Tagen kommen Menschen aus verschiedenen Bundesstaaten Indiens, sowie Afghanistan, Sri Lanka, Nepal und Bangladesh in den Tempel, um der Göttin Durga eine Schüssel Reis und Obst hinzustellen, zu singen, zu beten und gemeinsam zu essen.
Heute, am 9. Tag herrscht reges Treiben. Bereits vor dem Eingang des Tempels lladen Stände mit indischen Spezialitäten wie Masala Dosa, Samosas und Pakoras zum Schlemmen ein. In der großen Tempelhalle platzieren bengalische Frauen Früchte, Blumen und Reis vor dem Durgabild, während ein Priester Verse aus der Heiligen Schrift: Dev Mahatmyam rezitiert. Inmitten des Raumes sitzen Kinder im Kreis und stopfen sich lachend süße, ölige Gebäckstücke in den Mund. Daneben segnet ein Tempelmitglied einige Gläubige, die sich betend niederwerfen. Als gegen 20:00 Uhr das Musikprogramm mit traditionellen indischen Tänzen, klassischer Tamilmusik und Bollywood-Hits aufgeführt wird, steigt die Stimmung und die Gäste klatschen laut und singen mit. Am Ende posieren zahlreiche Familien vor der Statue, machen Fotos und verzehren Prasad – süße Gebäckstücke, die Durga zuvor geweiht wurden. So tragen sie die Erinnerung an das Fest und den Segen der Göttin mit nach Hause.

Wagenprozession für den tamilischen Gott Murugan um den Hindutempel Sri Mayurapathy Murugan in Britz

Im tamilischen Monat Purattati (August/September) feiern tamilische Hindus in Südindien und Sri Lanka das Eelanallur Tiruvila-Fest. Dieses Fest besteht aus 26 Festtagen, an denen besondere Zeremonien für den Gott Murugan und seine beiden Frauen Vally und Devayana zelebriert werden.
Auch in Berlin wird dieses Fest jedes Jahr von der tamilischen Hindugemeinde Sri Lankas begangen. Und seit die Gemeinde ihren neuen Tempel in der Riesestraße in Britz hat, können in diesem Stadtteil Besucher nun jedes Jahr im Spätsommer an der großen Wagenprozession des Gottes teilnehmen und mittels leckerer indischer Kostproben, die vorher dem Gott geweiht wurden, dessen Segen empfangen. Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildet nämlich der 24. Tag, an welchem das Ter Tiruvila, das Wagenfest stattfindet. Hier wird die Festtagsstatue Murugans in besonderer Weise geschmückt und mit Ritualen geweiht. Anschließend wird die Bronzefigur auf einer thronähnlichen Sänfte aus dem Tempel herausgetragen und unter jubelnden Zurufen der Gläubigen auf einen buntgeschmückten Götterwagen gesetzt.
Während der Priester eine Licht-Zeremonie (Arti) vor Murugan zelebriert, hört man plötzlich ein lautes Krachen und Kokosnusswasser spritzt in alle Richtungen. Hinter mir werfen Frauen und Männer die braunen Früchte mit ganzer Kraft auf den Boden, dass die Schalen aufplatzen. „ Damit opfern wir unser Ego“ erklärt mir eine Besucherin. „So kommt das innere Göttliche, wofür das weiße Fleisch der Kokosnuss steht, zum Vorschein.“
Nun wird der Wagen in Bewegung gesetzt. An zwei Seilen ziehen rechts die Frauen, links die Männer das Göttergefährt durch die Straßen. Musikanten mit Trommeln und Blechblasinstrumenten führen den Prozessionszug an, gefolgt von Tänzern, die auf ihren Schultern schwere Hozbögen tragen. Diese sind mit Pfauenfedern, Blumen und Ketten geschmückt. Einige Frauen tragen Silbertöpfe mit Kokosmilch oder Messingschalen mit einer Flamme auf dem Kopf als Ausdruck des Dankes an ihren Gott. Nach hinduistischer Tradition wird der Götterwagen im Uhrzeigersinn einmal um den Tempel herum gefahren, also in Britz von der Blaschkoallee in den Britzer Damm, von hier durch die Hannemannstraße über die Riesestraße wieder zurück zum Ausgangspunkt. An jeder Straßenecke macht der Wagen halt, wo die Besuchenden die Möglichkeit haben, sich an Ständen mit geweihten kulinarischen Köstlichkeiten (Prasad) sich zu stärken und einen Segen mit nach Hause zu nehmen.

Das Neujahrsfest im Tibetischen Tempel Tendar Chöling in Berlin

Jedes Jahr zum 1. Tag des tibetischen Kalenders (zwischen Dezember und Februar) feiern die Tibeter weltweit Losar, das Tibetische Neujahrsfest. So ist am 5. Februar 2019 der Beginn des Jahres 2146, das im Zeichen des Schweines und im Element Erde steht, also das „Jahr des Erdschweins“. Auch im tibetisch-buddhistischen Tempel Tendar Chöling in Berlin Charlottenburg, welcher der Tradition der tibetisch-buddhistischen Schule der Gelugpa folgt, haben sich heute viele Gäste versammelt. An den Wänden des Tempelraumes hängen zahlreiche Thangkas, das sind bunte seidene Rollbilder mit Darstellungen tibetischer Götter und Boddhisattvas. Auf einem altarähnlichen Podest thronen verschiedene Buddhastatuen, darunter Shakyamuni, der Buddha der Gegenwart sowie Tsongkhapa, der Begründer der Gelugpa-Schule. Neben einer Reihe von 21 silbernen Schalen, die randvoll mit Wasser gefüllt sind, befinden sich Blumensträuße, Kerzen und Obstteller. Auf einem blumengeschmückten Stoffberg wurde anlässlich des Festes das Bild des Dalai Lama errichtet.
Neben überwiegend deutschen Mitgliedern und Freunden des Tempelvereins beteiligen sich heute auch Buddhistinnen und Buddhisten, deren Familien aus Tibet stammen, an der Festgestaltung. Die tibetischen Frauen tragen ihre traditionellen Chupas, d.s. lange seidene Wickelkleider mit buntgestreiften Wollschürzen, die Männer Kurtas, knielange bestickte Oberhemden aus Seide.
Zu Beginn des Festabends werden Lamrimtexte (Lamrim, tibet., lam:, „Pfad“, rim: „Stufen“) aus einem grünen Heft rezitiert. Sie bezeichnen im tibetischen Buddhismus eine Zusammenstellung von Anleitungen, die den stufenweisen Weg zur Erleuchtung darstellen. Gemeinsam im Chor sprechen die Anwesenden dann das Langlebensgebet für den 14. Dalai Lama, geführt durch den im Tempel residierenden tibetischen Mönch Geshe Rigzin Gyaltsen. Nach einem weiteren Lobgesang tibetischer Männer begeben sich zum reich gedeckten Buffet, dass neben vielen verschiedenen selbstgemachten Speisen vor allem auch traditionell tibetische Gerichte, wie Momos- gefüllte Teigtaschen, Gemüsereis und Tsampa- süßes Gerstengebäck enthält. Bei einem Chang, dem tibetischen Gerstenwein wünschen sich die Gäste gegenseitig „Losar Tashi Delek“-„Alles Gute zum Neuen Jahr !“